Offener Brief an alle "Diener der Schöpfung"

Liebe Spirituelle Lehrer/innen, Heiler/innen, Schamanen/innen, Energiearbeiter und Geistheiler/innen aller Richtungen,

 

Liebe Kollegen und Kolleginnen,

 

Es ist schwer in einem Gewerbe tätig zu sein, welches so umstritten ist. Wir schwimmen, ob wir es wollen oder nicht, in einem Pool von Menschen, die unterschiedlichste Arbeiten anbieten. Manche finden wir gut, andere nicht. Jeder kommt aus seiner Richtung, Praktiziert eben das wofür er/sie berufen wurde oder glaubt berufen worden zu sein.  

Viele möchten nicht Teil eines esoterischen Hypes sein. Sie möchten nicht in einem Regal stehen neben seriösen und unseriösen Angeboten zum Erwerb des „Seelenheils“. Uns geht es da nicht anders. Und vielleicht ist genau das ein Grund, warum viele ihren Weg alleine gehen. Sie scheuen den Kontakt zu „Kollegen/innen“ und bewegen sich lieber ausschließlich in ihrem eigenen Wirkungskreis…

Mir erscheint es jedoch unglaubwürdig, die Idee eines „Kreises“ in den eigenen Seminaren zu fokussieren und gleichzeitig das Kreisleben im Sinne des kollegialen Denkens auszuschließen.

 

Natürlich gibt es in unserem Gewerbe die sogenannten „schwarzen Schafe“ oder „Scharlatane“.

Menschen deren Dienste wir nicht gut heißen können, die wir als wirkungslos oder gar gefährlich einstufen.

Menschen, die Spiritualität als Marketingmittel missbrauchen um Profit daraus zu schlagen, zähle ich nicht in unseren Kreis von Kollegen und Kolleginnen. Sie sind bemitleidenswert und werden sicher eines Tages ernten was sie sähen. 

Alle anderen aber, die mit ihrem Wirken  Menschen darin begleiten ihren eigenen Weg in die Heilung zu finden und zu gehen. All die, die den Mut haben, ihrer Berufung zu folgen und sie in Demut, Respekt und voller Wertschätzung leben. All denen möchte ich die Hand reichen.

Ganz im Sinne von „Mitakuye Oyasin“ :Wir sind alle verwandt!

Wir sind keine Konkurrenten! Die Angst vor Konkurrenz ist ein großes Argument wenn es darum geht, sich eben nicht auszutauschen und zu vernetzen. Ich stelle diese Annahme aber in Frage. Was tun wir? Wir dienen der Schöpfung. 

 

Es kommen Menschen zu uns, die unseren Rat, unsere Hilfe und Begleitung wollen und wir tun unser Bestes darin, ihnen diese zu geben. Ich bin davon überzeugt, dass die richtigen Menschen zu uns kommen. Ihre Seele führt sie zu uns nicht ohne Grund. Wenn sie aber merken, dass sie etwas anderes suchen oder brauchen, oder es sie woanders hinzieht dann bin ich froh über diese Erkenntnis und lasse sie gern weiter ziehen. Glücklicherweise gibt es ja genug Traditionen und Richtungen und ich muss und will  nicht alle bedienen. Ich bleibe bei mir, meiner authentischen Arbeit die mich ausmacht und in der ich meine Potenziale lebe. Ich habe keine Angst davor, dass jemand kommt und meine Arbeit besser macht als ich. Dafür ist sie zu „Eigen“ und untrennbar mit meinem Wesen verknüpft. Es ist eben kein Warenartikel in einem Supermarktregal. Vielleicht mag das für unerfahrene Menschen so aussehen, die sich das erste mal auf die Suche nach spirituellen Erfahrungen begeben. Sie stehen vor einem großen Angebot an Websites und Seminaren und müssen sich entscheiden, wo sie ihre Suche beginnen mögen. Ihre Intuition wird sie führen. 

Ich sehe gute Heilarbeit nicht als Konkurrenz zu meiner. Ich verstehe uns alle als Kollegen/innen innerhalb eines weltweiten Teams. Überall auf der Welt stellen wir die Verbindung her zu anderen Welten und führen die Menschen wieder näher zu ihren Wurzeln.

 

Ich freue mich ehrlich über andere Schamanen/innen oder Heiler/innen  zu lesen, deren Denken und Handeln mit meinem übereinstimmen oder mich zu neuen Erkenntnissen und Sichtweisen anregen und inspirieren.

Manche Medizinleute haben Erkenntnisse in einem Punkt gefunden, an dem ich nicht weiter komme oder betrachten einen Prozess aus einer anderen Perspektive.

Austausch und Auseinandersetzung sind meiner Erfahrung nach immer fruchtbar.

Um zu wachsen, halte ich es also für einen guten Weg, die Herzen auch anderen spirituell Arbeitenden zu öffnen und sich frei zu machen von diffusen Ängsten, die das Wachstum nicht fördern.

 

Sicher gibt es Menschen für die es stimmig ist, ihren Weg alleine zu gehen. Ein Stück weit tut man dies ja auch immer, denn es sollte stets der eigene Herzensweg sein den man beschreitet und diesen geht man unabhängig von anderen.

Wie so oft, gibt es kein Richtig oder Falsch. Nur die Gewissheit, dass viele Augen eine Sache aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten können. Ich bin froh in einem Team zu arbeiten. Austausch und Reflexion sind so wertvolle und fruchtbare Aspekte, dass ich sie nicht missen möchte.

So ist es einfach ein Herzenswunsch von mir, in diesem Berufszweig mehr Offenheit und Wohlwollen zu finden. Uns alle verbindet doch der Wunsch, mit unserem Tun der Schöpfung zu dienen und wir alle sind Kinder von Mutter Erde. Sie hat genug Nahrung für uns alle. Lasst uns mehr leben, was wir lehren. Lasst uns das Bild von „Geistheilern“ positiv beeinflussen und uns an dem positivem Wirken eines anderen freuen…

 

 

In diesem Sinne,

Mitakuye Oyasin!

 

Dinah Vogel,

 

Schamanin/Medizinfrau, Yogini und Zauberfrau

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Kommentare: 1
  • #1

    Frank Peulecke (Mittwoch, 18 Januar 2017 12:05)

    Liebe Dinah,
    du sprichst mir aus dem Herzen. Danke für die schönen Worte. Dieser Schulterschluss war und ist schon lange fällig.
    lichtvolle Grüße Frank