Mein Leben begann sehr unschamanisch als ich 1979 in Norddeutschland geboren wurde. Schamanische Wurzeln wurden in meiner Herkunftsfamilie nicht erkennbar gelebt. Meine Wahrnehmungen als Kind konnte mir damals niemand erklären geschweigende denn nachvollziehen. So wuchs ich auf indem ich die Anpassung lernte.
Die Jahre vergingen und ich übte mich darin, vieles zu unterdrücken bis es letztendlich wie eine Art Hintergrundrauschen in meinem Alltag seinen Platz gefunden hat. Wenn man etwas lang genug keine Beachtung schenkt dann fällt das Ignorieren immer leichter. Die Glaubenssätze, Prägungen und Muster halfen bei diesem Vorgang.
Viele Schamanen berichten von einem zentralen Ereignis in ihrem Leben. Eine Situation, Krankheit, Begebenheit etc., die maßgeblich an ihrem Schamanischen Weg beteiligt war.
Auch bei mir gab es eine derartige Situation.
Ein sehr guter Freund namens „Sander“ ist plötzlich und unerwartet 2004 gestorben. Er wurde 3 Tage nach seinem Tod gefunden und in der Zwischenzeit wusste niemand, wo er war.
Ein Teil seiner Seele war in diesen Tagen bei mir und erklärte alles, was vorgefallen war.
Mein Verstand versuchte währenddessen permanent ihn ans Telefon zu bekommen um die Wahrnehmungen zu entkräften. Selbsterklärend, dass dies ohne Resultat blieb.
Es stelle sich heraus, dass alles was ich an Wahrnehmung in den Tagen zuvor hatte tatsächlich zutraf.
Die bis dato „sehr gut wirkenden“ Glaubenssätze, Prägungen und Muster funktionierten fortan nicht mehr. So sehr sich ein Teil von mir auch wünschte, dass es Einbildung gewesen wäre, begriff ich doch immer mehr, dass das „Hintergrundrauschen“ zu meinem Leben gehört und beachtet werden muss.
Der Tod von Sander überraschte mich in der zweiten Hälfte meines Studiums. Der Verstand war perfekt geschult, die Logik hatte die Entscheidungsgewalt über mich ergattert. Mein Leben fand somit in der heutigen, sehr akzeptierten Variante statt. Die Sander-Situation konnte es dennoch nicht erklären. Was folgte waren stümperhafte Versuche, mit Kontrolle und Verstand die ganze Thematik in den Griff zu bekommen.
Ich schloss mein Studium als „Dipl. Betriebswirt (FH)“ ab und ein Teil von mir folgte einer BWLer Laufbahn gemäß meinen Schwerpunkten „Unternehmensführung, Handel und Marketing“. Was folgte waren fast 10 Jahre mit verschiedenen Positionen wie z.B. Account-Management, Akquise, Projektmanagement, Business-Development.
Die innere Zerrissenheit sollte für Jahre noch bleiben. Einerseits war ich aufgrund meiner Ausbildung und Positionen in einer sehr logischen und verstandesgeprägten Welt Zuhause. Ich wusste, wie man sich dort zu verhalten hat.
Gleichzeitig wurde der Ruf meines Herzens stetig präsenter. Ein Teil von mir führte ein BWLer Leben. Dieser gab mir die Sicherheit durch Routine / des Bekannten und finanzierte gleichzeitig mein Leben so dass ich die Freiheit hatte, den schamanischen Anteil in mir immer weiter wachsen zu lassen.
Unzählige Themen kamen zum Vorschein die ich bis dato „erfolgreich“ blockiert hatte. So sicher geg laubte Zusammenhänge wurden nun hinterfragt. Das Hintergrundrauschen war nun kein Hintergrundrauschen mehr sondern eine ungebändigte Kraft, mit der ich erst einmal lernen durfte umzugehen. Eine damals unlösbare Aufgabe, die mich extrem an meine Grenzen gebracht hat.
Ich machte mich auf die Suche und lernte meine erste Schamanische Ausbilderin über Umwege kennen. Sie war die erste Person in meinem Leben, die mir meine Wahrnehmung erklären konnte. Der erste Mensch, der wirklich verstand, was ich wahrnahm und mir Antworten gab. Dieser Moment, wenn man mit „Mitte Zwanzig“ begreift, dass das Hintergrundrauschen keine Einbildung ist sondern von nun an zu meiner Realität dazugehören wird...
Es folgten Jahre mit einer unzähligen Anzahl an Einzelarbeiten um mich und mein neues Leben zu begreifen und mich darin zurechtzufinden. Immer lauter wurde der Ruf in mir und so wurden die Teilnahmen an Schamanischen Heilungsseminaren ebenfalls immer mehr. Der Schamanismus bekam immer mehr Präsenz in meinem Leben.
Eines Tages kam die Erkenntnis, dass es mehr braucht als nur die Teilnahme an Heilungsseminaren um „ich selbst zu sein“. Es wurde der Ruf in mir laut, aktiv in die Schamanische Ausbildung zu gehen und mir Lehrer zu suchen, die mich weiterhin in meinem Weg ausbilden.
Letztendlich hält dieser Zustand an und wird bis zu meinem Tod weitergehen. Alles bildet uns in unserem Leben aus. Es hängt davon ab, wie wir dem ganzen begegnen. Die Schamanische Ausbildung ist kein fixer Zeitraum mit einem Abschluss. Es ist meiner Meinung nach eine Lebenseinstellung.
In der Geschwindigkeit, wie mein Herz präsenter wurde, blieb dem „Verstandes-Job“ in meinem Leben immer weniger Platz.
Meiner Frau Dinah ging es ähnlich. Zusammen gründeten wir als Nebengewerbe den Trommelreiter und fortan hatte unsere beiderseitige Berufung ihren Platz in unserem Leben gefunden.
Die aktive Arbeit vom Trommelreiter wuchs stetig. Immer mehr Menschen fanden den Weg zu uns und Einzelarbeit, Tagesseminare, Wochenendseminare und die Schamanische Ausbildungsreihe forderten immer mehr Aufmerksamkeit und bewusste Entscheidungen. Um diesem gerecht werden zu können, wurden die weltlichen Jobs von Dinah und mir immer weiter heruntergefahren. Die Arbeitsstunden immer wieder gekürzt, bis wir uns letztendlich 2014 dazu entschlossen, den Trommelreiter in Vollzeit als Hauptgewerbe zu führen.
Der Name Trommelreiter stammt aus einer Sibirischen Mythe. Das Wort „Trommelreiter“ ist bildlich zu verstehen. Die Mythe beschreibt u.a., dass der Schamane auf seiner Trommel reitet (=Trommelreiter) und so durch die verschiedenen Welten reisen kann.
Die Botschaft dieser Mythe lautet, dass ein jeder Hilfe bekommt, egal was auch zuvor geschehen ist. Die Grundvoraussetzung ist lediglich, dass man bereit ist hinzuschauen und sich ändern möchte. Diese Botschaft empfanden Dinah und ich als eine wunderschöne Grundausrichtung für unsere Arbeit.
Es gibt viele Menschen, die sich Schamane, Coach, Berater, Lebensberater, Freund etc. nennen. Irgendwie machen viele das Gleiche und manchmal doch ganz anders. Anhand der Titel-Beschreibung ist längst nicht mehr zu erkennen, wer man ist. Das ist bei Psychologen anders. Sie haben einen Titel, den sie sich durch eine Schullaufbahn verdienen. Wie „gut“ sie dann jedoch sind und ob sie zu einem passen, ist auch mit dieser Titelbeschreibung nicht gesagt.
Jeder Mensch hat eine bestimmte Art und Weise, einen Charakter, Eigenschaften die man mitbringt und die diese Person ausmachen. Insbesondere in der „Schamanischen Schublade“ ist heutzutage langsam aber sicher keine Übersicht mehr möglich. Zu groß sind die Unterschiede in den Praktiken uns Herangehensweisen.
Ich möchte mich an dieser Stelle nicht mit einigen Phrasen oder Einzelwörtern beschreiben. Ich beschreibe mich an dieser Stelle mit einigen Grundwerten, die mir in meiner Arbeit sehr wichtig sind:
Mir ist z.B. wichtig, dass die Authentizität und Bodenständigkeit stets behalten wird. Das elitäre Denken einiger hat dem Image des Schamanismus ordentlich zugesetzt. Meiner Ansicht nach muss niemand von uns an den Wochenenden die Welt retten, die Apokalypse verhindern oder andere Menschen zwangsmissionieren da wir andernfalls drohen unterzugehen. Mir ist wichtig, dass ein jeder bei sich schaut und die Selbstreflektion lernt. Wir können in unserem Leben nur uns selbst verändern. Wer glauben wir zu sein, wenn wir uns anmaßen, über andere zu stehen.
Humor und Tiefe stellen nicht zwangsläufig einen Widerspruch dar. Ganz im Gegenteil. Man sollte die Kraft des Humors nicht unterschätzen. Schnell wird die Tiefe mit einer Schwere verwechselt. Wo bleibt denn da die Lebensfreude? Wie schön ist es doch, wenn alles seinen Platz hat. Man darf lernen, dass Humor manchmal die Tiefe zerstört und manchmal unterstützt.
Heilung wird immer durch Akzeptanz gespeist. Es ist wichtig, dass wir begreifen, das Kampf niemals die Lösung ist. Kämpfen wir gegen etwas, so bekommt es nur noch mehr Energie da es Projektionsfläche wird. Meiner Meinung nach ist z.B. eine Blockade ein Freund, der uns hilft, nicht das zu tun, wozu wir gerade nicht bereit sind. Beschäftigen wir uns hingegen mit der Akzeptanz, wird die Blockade „von alleine verschwinden“.
Die Spiritualität ist schnell sehr luftig. Zu schnell verliert man sich im Großen Ganzen und ist versucht die Spiritualität zu nutzten um sich „aus dem harten Alltag“ zu verabschieden. Fokus setzten ist immer wieder ein wichtiges Thema. Worum geht es? Was ist gerade meine Thema? In der Schamanischen Ausbildung ist mir z.B. wichtig immer wieder sich darin zu schulen, etwas klar benennen zu können.
Im Schamanismus geht es nicht darum, eine Auszeit vom Alltag zu bekommen. Es geht darum, Themen zu begreifen, um seinen Alltag verändern zu dürfen. Spiritualität braucht eine gewisse „Alltags-Tauglichkeit“.
Danke
An dieser Stelle möchte ich einen klaren Dank an all die Spirits, Lehrern, Mitmenschen, Unterstützter, Krafttiere und ungenannten Helfer schicken, die mich in all den Jahren so unterstützt haben. Ohne Euer tun, die stetige Unterstützung und Führung wäre mein Weg nicht möglich gewesen.
Ein klaren Dank sende ich auch aus an all diejenigen, die geholfen haben sowie mich weiterhin darin unterstützten, gesund und glücklich mit meiner Familie in meiner Wahlheimat zu leben und meine Berufung ausleben zu dürfen.
Ich sende einen Dank in alle Richtungen!
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