Was ist Schamanismus?


Man kann den Schamanismus als Wurzel der menschlichen Spiritualität bezeichnen.

In jeder Kultur finden sich schamanische Praktiken und Riten wieder. Aus ihnen entsprangen Spirituelle Glaubenskonzepte und ein Verständnis von Leben und Tod, Heilung und Krankheit. Was den Schamanismus kennzeichnet ist ein tiefes Verständnis von einer Verbindung mit der Natur.

Der Mensch wird als Teil der Natur verstanden, in der alles seinen Geist, seinen "Spirit" oder seine Seele hat.

Die Welt und alles Leben auf ihr wird geehrt und anerkannt da es als Heilig angesehen wird. So beschreiben wir die Grundlagen im Schamanismus.

 

Schamanismus ist daher auch keine Religion. Es gibt weder Gesetze oder Dogmen. Religion ist aber aus dem Schamanismus heraus entstanden, als sich Kulturelle und Soziale Strukturen immer mehr in das Leben der Menschen eingliederten und ihren Platz brauchten. 

Als frei gelebte Naturspiritualität gesellschaftlich im Gegensatz zu religiösen Konzepten zu viel Kontroversen bot, wurde der Schamanismus vermehrt bekämpft und findet sich noch bruchstückhaft in Ritualen und Legenden der Heiligen wieder, die auf das jeweilige Religiöse Konzept angepasst wurden.

kosmoschamanismus

Da Schamanismus in jeder Kultur unterschiedliche geprägt und gelebt wurde, finden wir heute unterschiedliche Schamanen und Medizinmenschen mit unterschiedlichen Ritualen, Namen und Gebräuchen sowie Heilbehandlungen.

Die Medizinmänner der Indianer, die Zaubertränke der Peruaner, sibirische Trommelklänge, mongolische Gesänge, Druiden, Hexen und keltische Jahreskreisfeste...

All dies und noch viel mehr finden wir in der Welt.

Einige Kulturen konnten und können ihre schamanische Tradition länger überliefern als andere.

So ist in manchen Kulturen mehr und in anderen weniger über das Spirituelle Erbe erhalten geblieben.

Daraus ergab es sich für uns und für viele andere Menschen, die nach diesen Wurzeln suchen, dass wir uns in verschiedenen Bereichen und Kulturen aus und Fortbilden ließen.

 

Diese grundsätzlich kulturell offene Art, Schamanismus zu leben und zu erforschen wird heute als

"Kosmoschamanimsus" bezeichnet.

In unserem Fall, durften wir viel vom Schamanismus der Lakota-Indianer aus Nordamerika lernen.

Aber gerade der europäische Schamanismus, der kulturell unsere Wurzeln repräsentiert ist ein wichtiger Teil unserer schamanischer Arbeit.

Durch Inquisition wurde das keltisch und germanische Brauchtum nahezu ausgelöscht und nur wenig konnte erhalten oder gar überliefert werden.  Hier sehen wir aber auch eine tiefe Verbindung durch unsere Ahnen und die Aufgabe, dieses alte Wissen wieder zu beleben und in diese Zeit zu integrieren.

 

Christian Rätsch hat es sehr treffend formuliert:

 

"In den letzten Jahren kommen immer öfter traditionelle Schamanen aus entlegenen Teilen der Erde zu Besuch nach Mitteleuropa. Denn bei uns wird das Interesse am Schamanismus immer deutlicher. Viele Europäer fühlen sich magisch angezogen von den Schamanen anderer Völker. Nirgends werden so viele Bücher und Artikel zum Schamanismus publiziert und von Lesern verschlungen wie im deutschen Sprachraum. Offensichtlich sehnen wir uns nach Schamanen und wünschen uns ein bisschen mehr Schamanismus in unserer Welt. In unserer modernen, technokratischen Zivilisation klafft eine kulturelle Lücke: Wir haben keine Schamanen und kein Schamanentum mehr.

Viele von uns hoffen, dass die Schamanen anderer Ethnien diese Kluft auffüllen können. Leider vergebens. Es funktioniert nicht, fremdländische Rituale zu kopieren und nachzuäffen. Das merkt jeder, der es versucht hat; das sagt uns jeder Schamane. Ganz gleich, ob sie uns aus Nepal, Korea, Peru oder Kolumbien besuchen, ihre Botschaft ist immer dieselbe: »Sucht eure Wurzeln, erinnert euch an die Zeit, als ihr noch ein eigenes Schamanentum, eine eigene Mythologie und Weltsicht gehabt habt. Findet eure Wurzeln in der heidnischen Kultur eurer Ahnen, der Germanen, wieder. Belebt, was euch genommen wurde."

- Christian Rätsch

Wir Leben und Lehren Schamanismus im Sinne der individuellen und freien Spiritualität eines jedes Menschen. Dies tun wir in Wertschätzung und Respekt gegenüber den Ritualen und Bräuchen die wir aus unserer und anderen Kulturen lernen durften. Wir haben den Anspruch, das gelernte dahingehend zu nutzen, um wieder an unseren eigenen Wurzeln anzukommen und das gelernte in unsere Sprache zu übersetzen.

Dies ist ein lebendiger Prozess und es führt uns immer mehr hin zum Nordischen Schamanismus. Dem Schamanismus unserer Vorfahren.

  

Schamanisches wirken


Was tun wir?

Schamanisches Arbeiten beschreibt die Fähigkeiten in verschiedene Welten zu reisen und zwischen irdischen und Andersweltlichen Energien, Geistwesen, Spirits etc zu vermitteln. Dies ist grundsätzlich auch die Gemeinsamkeit aller schamanischen Traditionen. Dazu kommt die Grundhaltung, dass alles auf der Welt miteinander verbunden ist. Die Menschheit ist in diesem Weltbild nicht die Krone der Schöpfung, sondern ein Teil der Natur selbst. Dieses Weltbild prägt schamanische Kulturen und Naturreligionen auf der ganzen Welt. Auch unsere Kultur hat hier ihre Wurzeln. Das Wissen jedoch liegt weit zurück und ist zum Teil nur sehr schwer zugänglich. Doch es existiert in unserer Ahnenwelt und unseren Unterbewusstsein.

 

Was es braucht um "Schamane" zu sein ist ein heiß diskutiertes Thema.

 

Es braucht unserer Ansicht nach keine nennswerte Abstammung um in sich dem Ruf der Seele zu folgen.

 

Wir leben des Schamanischen Weg nun schon Lange und haben dort unser Zuhause gefunden.

 

Menschen auf ihrem Lebensweg begleiten und helfen zu dürfen, ist uns mehr als ein Anliegen. Es ist das berufen sein dazu, weiterzugeben was wir erfahren durften und anzuwenden was uns innewohnt.

Den Menschen dort abzuholen wo er steht, bedeutet für uns nicht nur seinen Standpunkt zu definieren und nach einem Muster weiter zu gehen.

Es bedeutet vielmehr die seelische Präsenz des Menschen zu erkennen und anhand jener herauszufinden, was dieser gerade braucht. Es ist nach unserer Ansicht der Wunsch der Seele selbst, nach ihrer Ganzheit zu streben.

 

Der praktizierte Schamanismus erfordert grundsätzlich viel Demut und Respekt.

Dies ist nicht zu verwechseln mit Angst.

Respekt und Angst werden heutzutage leider häufig miteinander gleichgestellt.

Gemeint ist in diesem Zusammenhang ein respektvoller Umfang und jeder Reisende muss begreifen, dass man Gast in der Anderswelt ist und auf die Unterstützung der helfenden Kräfte angewiesen ist.

Nicht man selbst es ist, der aktiv reist und die Reise kontrolliert.

Eine kontrollierte Reise ist Fantasie.  Auf einer schamanischen Reise wird man geführt und darf Informationen erhalten oder der Schamane darf für die Ganzwerdung der Seele arbeiten.

 

Ein Schamane ist nur das Werkzeug auf dieser Reise.

Schamanen können nur helfen, wenn sie die Unterstützung der von ihnen gerufenen Kräfte erhalten.

Dies gilt nicht nur für die schamanische Reise.

Es gilt für alle Arbeiten, Rituale, etc. des Schamanen.

Was ist ein Schamane / Eine Schamanin oder ein schamanisch Praktizierender ?

Zu dieser Frage gibt es weltweit sehr unterschiedliche Antworten und Sichtweisen. Selbst die Etymologie (Sprachforschung) hat keine einheitliche Antwort darauf, ab wann jemand ein Schamane ist bzw. ab wann man sich so nennen darf. 

Manche beharren darauf, dass nur jemand mit indigener Abstammung und genarationen langer Tradition sich so nennen darf.

Andere pochen auf eine besondere Ausbildung durch nennenswerte Indigenen Medizinmänner oder Ähnliches.

Es gibt hier viele Meinungen. Wir wehren uns gegen die, teils rassistischen Auffassungen, dass nur indigenen Völkern erlaubt sei mit den Techniken und Praktiken der Schamanen zu arbeiten und sich so zu nennen.

Auch in unserem Kulturkreis wurde Naturspiritualität praktiziert. Dass es bei uns länger her ist und dieses Wissen kaum mehr zugänglich ist ist traurig. Es macht uns aber nicht weniger Fähig unserem spirituellen Potenzial zu folgen.

Jede Kultur hatte ihre Heiler und Schamanen und jede Kultur braucht sie (wieder).

 

Wir möchten aber auch Respekt gegenüber, zum teil immer noch unterdrückten ethnischen Minderheiten zeigen, die sich in ihren tief verwurzelten Traditionen übergangen und beraubt fühlen.

Gerade aus diesem Respekt heraus möchten wir uns nicht mit Titeln aus diesen Kulturen schmücken sondern betonen unseren eigenen Weg. Dennoch beschreibt der Begriff "Schamane" am besten das was wir tun und er ist nicht an eine bestimmte kulturelle Herkunft gebunden. Wir haben dieses Thema immer wieder mal geprüft und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir uns als "schamanisch Praktizierende" betiteln. Dies entspricht den Wünschen einiger indigenen Völker. Wir sind Dankbar dafür, das uns das Wissen der Völker zugänglich gemacht wurde um an unsere eigene Urkraft anzuknüpfen.

 

Wie kann ich diesen Weg gehen?

Eine offiziell anerkannte Ausbildung gibt es nicht.

In unserer westlich geprägten Welt sind wir Europäer häufig gewohnt, dass uns ausgestellte Zertifikate oder umfangreiche Lebensläufe ein Zeugnis der jeweiligen Person vermitteln.

 

Es gibt zwar einige Unternehmen, Personen, Schulen, etc. die Zertifikate und Zeugnisse über die eigenen Seminare oder ihre  Ausbildung zum Schamanen ausstellen. Diese Lehrinhalte, Ausbildungsdauer, Prüfungsbestimmungen unterscheiden sich jedoch stark voneinander.

 

 

Letztendlich geht es um die eigene Intuition, Führung durch die Schöpfung sowie Vertrauen zum Ganzen.

Dieses bekommt man jedoch nicht automatisch durch die Teilnahme an einer Schamanischen Ausbildung.

Schamanismus ist nur bedingt Theorie und mit dem Verstand zu verarbeiten und zu begreifen.

Ein Großteil der Schamanischen Arbeit wird vom Herzen durchgeführt und der schamanisch Praktizierende lässt sich in seiner Arbeit führen.

Dieses „Handwerk“ ist nicht willentlich zu erlernen, sondern nur zu erbitten.